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In dieser Publikation werden zwei Ritualszenen aus dem Chonstempel in Karnak, die kurz vor der Zeitenwende entstanden sind, untersucht. Beide Szenen zeigen den Konig, der die Figur der Gottin Maat jeweils einer Gruppe von 15 bzw. 11 Gottheiten uberreicht. Die fur thebanische Ritualszenen ungewohnlich langen Begleitinschriften (51 und 31 Zeilen) geben eine spate Version der ortlichen Kosmogonie wieder, in die sowohl lokale als auch uberregionale Gottheiten einbezogen sind. Wahrend Ausschnitte von einer der beiden Szenen schon langer bekannt sind (erste Veroffentlichung von Daressy 1884, uberarbeitete Abschrift von Sethe 1929), liegen in der vorliegenden Publikation jetzt erstmals Umzeichnungen der beiden Szenen vor. Das Kernstuck des Bandes ist eine neue Ubersetzung und ein ausfuhrlicher Kommentar dieser thebanischen Kosmogonie. Das eigentlich Besondere der Inschriften ist dabei die Zusammenstellung konventioneller Topoi mit singularen Textabschnitten, die einen Einblick in die auaerst kreative theologische Arbeit gewahren, die die Priester der griechisch-romischen Epoche geleistet haben. Sie verbanden altere Uberlieferungen mit neu entwickelten Vorstellungen, um den aktuellen Stand des theologischen Diskurses wiederzugeben. Eine Reihung ungewohnlicher Aussagen in einem der beiden Texte macht es schliealich moglich, diesen mit einem spateren Bericht des Porphyrios (um 300 n. Chr.) in Verbindung zu setzen, was einen Einblick in die antike Agyptenrezeption ermoglicht.… (more)