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Er war der beru?hmteste Literaturkritiker Deutschlands, verehrt, gefu?rchtet und verhasst. Marcel Reich-Ranicki hat Masssta?be gesetzt. Doch was von ihm bleibt und bleiben sollte, ist nicht, was er u?ber Literatur sagte, sondern wie er es tat. 'Das Literarische Quartett' mit Sigrid Lo?ffler, Hellmuth Karasek und Iris Radisch war Kult. Gunter Reus pra?sentiert einen Feuilletonisten, der Kritik konsequent als Dienstleistung fu?r alle begriff. Reich-Ranicki brachte Literatur zu Menschen, die kein Kritiker vor ihm erreicht hatte: Seine Argumentation war transparent, seine Sprache barrierefrei. Er verband ein Gespu?r fu?r Relevanz mit Unterhaltsamkeit und Originalita?t. Er war glaubwu?rdig durch den Mut zu strikter Unabha?ngigkeit. In einer Zeit, in der Journalisten allenthalben Misstrauen entgegenschla?gt, ko?nnten solche Sta?rken dem Feuilleton Halt und Profil verleihen gegen die Meinungsschwemme im Internet. Bei manchen seiner heutigen Kollegen, so zeigt eine Umfrage am Ende des Buches, ist das Vorbild Reich-Ranicki gleichwohl umstritten.--publisher… (more)